Reiche Vogelwelt im Po- Delta

Im Laufe der Zeit hat sich der Po mit seinen Seitenarmen, die ihren Lauf ständig veränderten, bei der Mündung in die Adria südlich von Venedig ein riesiges Delta geschaffen. Schon im 7 Jh. begannen die Menschen diese Sümpfe in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. Aber es sind im Laufe der Zeit immer wieder neue Lagunen und Feuchtgebiete entstanden, auch wurde kultiviertes Land wieder aufgegeben. Verschiedene Lagunen und Feuchtgebiete sind über das gesamte Po- Delta mosaikartig verstreut. Unzähligen grösseren und kleineren Kanälen durchziehen, diese schier endlos erscheinende Ebene, die der Bewässerung der Felder dienen.

All diese Feuchtbiotope sind wichtige Überwinterungs-, Rast- und Brutgebiete für viele Vogelarten. Im Besonderen gibt es im Po- Delta grosse Reiherkolonien, mit Nacht-, Rallen-, Grau-, Seiden- und Kuhreihern. Dazu brüten verschiedene Möwen- und Seeschwalbenarten.

Das Po- Delta besuchte ich vom 4. bis 9 Mai und konnte dort schöne und interessante Beobachtungen machen.

 

Sehenswürdigkeiten im Po- Delta

Comacchio  ist eine reizende kleine Stadt mit antikem Ursprung, gebaut auf 13 Inseln, etwa 10 km von der Adriaküste entfernt. Ihre Einwohner sind stolz auf ihr gut erhaltenes historisches Zentrum. Und das zu Recht. Mit seinen Kanälen, hübschen Brücken und Palästen erinnert es ein wenig an Venedig. Speziell ist die Renaissancebrücke Treponti, die mit den ehemaligen Befestigungsanlagen verzahnt ist und den Zusammenfluss dreier Kanäle überbrückt und kontrolliert

Die Abbazia di Pomposa

Der fast 50m hohe im 11. Jh. aus Backsteinen gebaute Glockenturm der Abbazia di Pomposa ragt wie ein Leuchtturm aus der endlos scheinenden Ebene des Podeltas. Auf einer Insel zwischen dem Po di Goro im Norden und den Po di Volano im Süden ließen sich bereits Anfang des 7. Jh. Benediktiner nieder und begannen die Sümpfe in fruchtbares Ackerland zu verwandeln. In den 8 Jh. wurden die ersten Gebäude der Abtei gebaut, in den kommenden Jahrhunderten wurde sie stetig erweitert. An den Wänden der grossen Kirche sind wunderschöne Fresken aus dem 14. Jh., die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament zeigen. Im verlauf des 13. Jh. veränderte der Po seinen Lauf, so entstanden riesige Sümpfe, dazu kamen Krankheiten und Seuchen. Was der Grund war, dass das Kloster im 17. Jh. aufgelöst wurde, die Mönche sind schon früher nach Ferrara gezogen. Im Mittelalter war die Abtei eines der bedeutendsten Kloster von Norditalien. Da es an der Pilgerstrasse Via Romea lag, die nach Rom führte, war es eine beliebte Raststation. Berühmt wurde die Abtei durch den Benediktinermönch Guido d’Arezzo , der Anfang des 11. Jh. die musikalische Notenschrift erfand.